PSYCHISCHE GEFÄHRDUNGS-BEURTEILUNG
Arbeitsbewältigung & Betriebliches Gesundheits-management

Der Auswertungsworkshop zum Arbeitsbewältigungscoaching – immer wieder ein spannendes Erlebnis. Arbeitnehmervertreter, Geschäftsführer, die Führungskräfte des Teams, zwei Personalverantwortliche, wir, mehrere Moderationswände und ein Flipchart in einem Raum. Die Spannung, was da jetzt ans Tageslicht kommt, war greifbar.

Wir lüfteten das Geheimnis und eine lebhafte Diskussion nahm ihren Lauf. Dabei ging es hoch her. Unser strukturiertes Vorgehen und unser Blick von außen waren für Perspektivwechsel und ein gegenseitiges Verstehen hilfreich. Die Stimmung im Raum veränderte sich, man nahm sich und den anderen anders wahr, begegnete sich wohlwollend. Das gemeinsame Ziel wurde deutlich. Eine kreative Lösungssuche, eine gemeinsame wertschätzende Prüfung der Ideen und eine Einigung auf konkrete Maßnahmen waren so möglich.

Die Ergebnis-Matrix füllte sich step by step. Der Geschäftsführer blieb die vier Stunden bis zum erfolgreichen Abschluss und war positiv überrascht über die Art und Weise der Lösungssuche und die Ergebnisse selbst.

Was machte den Unterschied?

Dem Workshop voran gegangen waren intensive Einzelgespräche mit allen Mitarbeiter:innen und Führungskräften des Teams, einem Team, welches es gerade nicht einfach hatte. Veränderungen standen an, Informationen fehlten, eine hohe Unsicherheit, Frust und Ärger waren spürbar. Es gab Ausfälle durch Krankheit, hohe Fehlerquoten.

In den Gesprächen konnten wir die Mitarbeiter gut abholen. Wir hörten erst einmal zu. Die Mitarbeiter:innen fühlten sich gesehen, mit ihren Problemen und Sorgen, mit ihrem Frust, ihren Ängsten, ihren persönlichen und beruflichen Baustellen. Im zweiten Schritt waren sie bereit, darüber zu reden, was bereits gut läuft, wo sie selbst etwas ändern können und welche Ideen und Wünsche sie an ihre Führungskräfte haben. Anliegen vieler war: „Ich möchte wieder gern arbeiten und aus dem Dauerstress und der Unzufriedenheit raus. Ich brauche Sicherheit. Ich möchte wissen, was los ist. Ich möchte eingebunden werden.“

Für unser Coaching-Team war es wichtig, zunächst etwas zu den Problemen zu hören, bisherige Lösungsversuche zu würdigen und die Menschen zu ermutigen, einiges neu zu denken. Auch dieser oder jener Impuls waren wichtig. So konnte Jeder seine Ideen entwickeln und im Dialog mit uns konkretisieren. Die Ideen, die sie selbstwirksam umsetzen konnten, nahmen sie sofort als „Vertrag mit mir selbst“ mit. Konkrete Anträge/Ideen für das, was sie von anderen, den Führungskräften, dem Team brauchten, wurden formuliert – positiv und konkret.

Die Anträge und Ideen für das Team und die Führung gingen anonymisiert in den Arbeitsbewältigungsbericht. Und da waren eine Menge exzellente Ideen der Mitarbeiter dabei, da war eine Menge Eigenverantwortung spürbar.

Diesen Ideenpool gemeinsam zu prüfen, um konkrete Lösungen zu streiten, war eine Freude; die Spannung im Raum eine gute. Das Ergebnis – ein Maßnahmenplan, der wieder Kooperation und Freude ins Team brachte, den Informationsfluss und damit Sicherheit und Transparenz verbesserte.